Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit Obdachlosentagesstätte

Wovon es abhängt, wie lange ein Ort im Dornröschenschlaf versinkt, wissen wir Planer nicht. Wir dürfen manchmal die Prinzen sein, ein Privileg. Um im Bild des (kleinen) Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry zu bleiben: „Für das, was du dir vertraut gemacht hast, trägst du Verantwortung.“ In diese Verantwortung trat bereits unsere Bauherrnschaft, eine katholische Lebensgemeinschaft. Seit vielen Jahren fristet sie im Schatten des Weltkulturerbes "Stalinallee", deren Bau die noch erhaltene Kirchenruine zum Opfer fiel, ihr Dasein, stellt jeden Winkel ihres Hauses in den Wintermonaten als Obdachlosenübernachtung zur Verfügung, teilt den Alltag mit ihnen. Nun darf dieser Rest des ehemaligen Gemeindehauses nach langer, aber einvernehmlicher Abstimmung mit Unterer wie Oberer Denkmalschutzbehörde um anderthalb Geschosse aufgestockt und mit verschiedenen Nutzungen gefüllt werden. Das Herzstück der Gemeinschaft, die Kapelle wird als Begegnungsort, Cafè und Beratungsstelle ausgebaut und somit multifunktional genutzt.

Fotorechte: Jörg Wappler