Einfamilienhaus in Birkenwerder
[Neubau]
Ein Fachwerkhaus ist ein Dauerpflegefall, soviel am Anfang. Deshalb hat ein Neubau Seltenheitswert. Unter heutigen Gesichtspunkten sind auch die gesetzlichen Anforderungen des Wärmeschutzes in Verbindung mit den zu lösenden bauphysikalischen Problemen schwierig zu meistern.
Das Haus Birkenwerder markiert die Jahrtausendwende und steht – ohne Probleme. Es genießt beim Bauherrn den Bonus eines Liebhaberstücks. Der Lehm in allen Variationen, als Deckeneinhangziegel, Innenschale, Kork- Leichtlehmdämmung in Eigenleistung und Putz erfährt, wo er die Oberfläche bildet, alljährlich seine notwendigen Streicheleinheiten in Form von Anstrichen und Wartungen, z.B. der Gefachfuge.
Trotz Fachwerk konnten große Fensterflächen ermöglicht werden. Zur sicher subjektiven Bewertung des Raumklimas von Lehm ist festzustellen, dass die geplanten bauphysikalischen Werte wie, gute Wärmedämmung, konstante Luftfeuchtigkeit und Diffusionsoffenheit voll bestätigt werden können. Nach Aussage des örtlichen Schornsteinfegers und Gasunternehmens liegt der Heizenergieverbrauch entsprechend der Größe des Hauses im unteren Bereich des Mittelfeldes. Das Haus verfehlte nur sehr knapp den Status eines Niedrigenergiehauses. Da uns jedoch die klimatischen Eigenschaften wichtiger waren als die letzten eingesparten kWh, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die relative Luftfeuchte beträgt konstant 53%. Gewaschene Wäsche wird auch an feuchten Tagen innerhalb von 24h trocken. Im Winter beschlagene Badspiegel nach dem Duschen sind unbekannt. Der schlechtere Radio- und Handyempfang innerhalb des Hauses bestätigt die positive Eigenschaft des Lehms, Elektrosmog zu reduzieren. Und obwohl die fast völlig offene Bauweise der Wohnküche ohne Dunstabzugshaube die Kochgerüche schnell im Haus verbreitet, wirkt das Haus bereits nach kurzer Zeit wieder geruchsneutral.
Fotorechte: Sophia Paeslack