Strohballenbau in Seenähe
[Neubau]
Die Bauherrnschaft nahm einige Anläufe, ein altes Haus in der Uckermark zu erwerben, doch bei den üblichen Bieterverfahren war kein Blumentopf zu gewinnen. Stattdessen wurde eins der letzten unbebauten Gemeindegrundstücke in einer ansonsten komplett bebauten Einfamilienhaussiedlung gefunden. Nach dem Bebauungsplan hätte das Haus fast überall stehen können, das Baufenster war groß genug. Eine geomantische Untersuchung entschied den Bauplatz, die Gebäudekubatur und auch im Wesentlichen die Ausrichtung der Gebäudeseiten. Für die einen die Kirche (das Haus mit den langen Fenstern), für den anderen das Haus mit den Schießscharten (mit den kleinen Fenstern) liefert es Reibefläche für manche Spaziergängerdiskussion. Spätestens ab der Strohballenlieferung kommen täglich Schaulustige, doch das war nicht das Ziel. Es sollte ein möglichst ökologisches Haus werden und so beschränkte sich die Baustoffauswahl von allein. Ein Holzrahmenbau wurde mit Strohballen ausgefacht, außen mit Kalk und innen mit Lehm verputzt. Fast alle Oberflächen blieben pur und das Haus puristisch – zwei sich einander durchdringende und zueinander öffnende Kubaturen. Wenn man die Kücheneinrichtung nicht mitrechnet, zog als erstes die Plattensammlung ein.
Fotorechte: Sophia Paeslack