Dachausbau und Dachbegrünung

Wohnen unterm Dach

Früher war Wohnen unterm Dach am billigsten, heute ist es am teuersten. Aus der romantischen Mansarde mit kleinen Dachfenstern, in die nachts der Mond scheint, ist heute das Loft mit Terrasse und Blick über die Dächer der Stadt geworden. Der Unterschied zwischen Mansarde und Loft besteht jedoch oft nur aus der Terrasse, dem Bad und einem großen Stapel Gipskartonplatten. Nirgendwo in einem Wohnhaus sind die Qualitätsunterschiede so groß wie unterm Dach.

Im Winter Dachräume warm zu bekommen, ist bei heutigem Dämmstandard kein Problem mehr. Aber im Sommer kann die Sonne die Außenhaut auf Temperaturen weit über die Außenlufttemperatur erhitzen. Außerdem scheint sie durch die Fenster und heizt die Dachräume von innen auf. Wenn die Dachräume nun noch mit leichten Gipskartonwänden oder mit Gipskartonplatten als Vorsatzschalen ausgebildet sind, entsteht das typische Barackenklima mit seiner drückenden Hitze.

Verschatten und Speichern

Barackenklima und Überhitzungen können durch guten Sonnenschutz und ausreichende Speichermasse vermieden werden. Der Sonnenschutz beginnt beim Fenster und endet bei der Dachkonstruktion.
Mit unseren Kaltdach- und Gründachkonstruktionen wird die Aufheizung über das Dach besonders drastisch reduziert. Fenster setzen wir nach Möglichkeit senkrecht, damit ihr Sonnenschutz durch Schnee und Eis nicht unnötig strapaziert wird. Mit dem Einbringen von Masse beginnen wir schon in der Geschossdecke. Wände werden bei uns, wo immer es geht, massiv ausgeführt - auch als Lehmfachwerk oder Stampflehmwand.

Warum Dachbegrünung

Für Dachbegrünungen braucht keine Lanze gebrochen zu werden. Der phasenverschobene Temperaturverlauf an heißen Sommertagen allein durch die aufgebrachte Masse spricht für sich. Sie verschafft dem Nutzer einer Dachgeschosswohnung eher ein angenehmes Raumklima als die Maximierung von Dämmstoffdicken. Unser Büro versucht Dachbegrünungen unter allen Bedingungen zu verwirklichen, getreu nach Hundertwasser: Jede waagerechte Fläche unter dem Himmel gehört der Natur.

Anschlussdetails verursachen uns keine Kopfschmerzen. Sie werden mit den Ausführenden sauber gelöst. Werden Dachbegrünungen aus Kostengründen nicht während der Baumaßnahme realisiert, ist es trotzdem sinnvoll, sie mit zu planen. Sie können später in konzentrierten Aktionen aufgebracht werden, mittels Siloanlieferung und Gebläse kein Problem. Am Abend wird gepflanzt, ausgesät und gewässert.

Hier die wichtigsten Vorzüge in Kürze:

- Verbesserung des Wärme- und Kälteschutzes
- Regenwasserrückhalt
- Reduzierung der Abwassergebühren (abhängig von den Gemeinden)
- Minimierung der Niederschlagsabflussspitzen
- ökologische Ausgleichsfläche
- anerkannte Entsiegelungsmaßnahme
- Bindung von Staub- und Luftschadstoffen
- verbesserte Luftschalldämmung durch Schallabsorption der Vegetation
- Verbesserung des Mikroklimas
- Verbesserung des Wohn- und Arbeitsumfeldes
- Verlängerung der Lebensdauer der Dachabdichtung

Dachsanierung oder -neubau

Diese Entscheidung steht meist am Anfang einer Planung und ist für uns eine der am schwersten zu treffende. Wir und die mit uns zusammen arbeitenden Firmen scheuen nicht die Auseinandersetzung mit vorhandenen Konstruktionen und ihren Unzulänglichkeiten. Wir gewinnen ihnen den Charme ab. Schäden werden fachgerecht saniert, bleiben manchmal sogar sichtbar, zeigen die Geschichte und spiegeln uns, dass auch wir wieder Natur werden. Aber ein Dach sollte ersetzt werden, wenn sich herausstellt, dass ein Eintrag durch Holzschutzmittelwirkstoffe vorliegt, denn eine hundertprozentige „Abschirmung“ oder im Fachdeutsch „Maskierung“ der auf uns Menschen wirkenden Belastungen ist technisch nicht möglich. Auch sollte eine vorhandene Dachkonstruktion weichen, wenn statisch verbleibende Restquerschnitte auf Grund eines Insektenbefalls nicht mehr fachlich korrekt verstärkt werden können. Immer wird der sinnvolle Erhalt gegen den Neubau gerechnet und zusammen mit der Bauherrnschaft eine Entscheidung getroffen.