Sanierung und Denklmalpflege

Unser Umgang mit dem Bestand

Da sich die Abstimmungen über die baulichen Maßnahmen und deren Finanzierung oft über Jahre hinziehen, ist langer Atem gefragt. Bestandsaufnahme und sorgfältiges Aufmaß sind Grundlage für Entwurf und Kostenberechnung. Letztere wird als Werkzeug betrachtet und meist mehrfach miteinander durchgearbeitet. Hier fließen Eigenleistungen ein, Technologien werden überdacht, Alternativen abgewogen und nach Wegen der Umsetzung gesucht. Das Einzige, was alle Beteiligten mitbringen müssen, ist ein nahezu unbegrenztes Vertrauen und Zeit, beides Güter bzw. Werte, die hochzuhalten gegenwärtig in unserer Gesellschaft Denkmalwert besitzen.

Wir pflegen den Umgang mit nicht alltäglichen Materialien. Alte Dachsteine werden geborgen und der Wiederverwendung zugeführt oder Resthölzer einer Fachwerksanierung einem Tischler übergeben und zu Klötzchen für ein Hirnholzparkett geschnitten. Mit dem Lehm des Hofaushubs werden Trennwände aus Stampflehm errichtet. Es kann passieren, dass Figuren einer Straßenfassade besondere Zuwendung erfahren und wieder eine Blattgoldauflage erhalten oder einfache Installationsverkleidungen, gewöhnlich aus Gipskarton-Abkofferungen, zu Segeln oder fächerartig leichten Stahlkonstruktionen werden.

Auch „normale“ Bestandsgebäude erfahren durch uns eine Wertschätzung und werden als Denkmäler ihrer Zeit behandelt, z.B. Ferienlager und Schulungsheime aus DDR-Zeiten auf Nachnutzungsmöglichkeiten ernsthaft geprüft. Statt eines Abbruchs und Neubaus ist auf einmal der Aus- und Umbau zu planen. Denkmalpflegebehörden helfen bei der Suche in Archiven und so kann ein schlichtes Fachwerkhaus durch zu Tage tretende Geschichte zu einem Denkmal des einfachen ländlichen Wohnens geadelt und eine Schrotmühle (allerdings mit Inventar) zu einem technischen Denkmal werden.